Aus der Tiefe der Erde quellen durchschnittlich 2000 Liter Wasser, nach intensiven Niederschlägen aber auch bis zu 32.000 Liter – pro Sekunde: Der Blautopf ist eine der wasserreichsten Quellen Deutschlands, ein Trichter von etwa 21 Metern Tiefe und 40 Metern Durchmesser, ein geheimnisvoller, geradezu mystischer Ort. Mystisch ist auch das tiefe Blau des Wassers, das so intensiv ist, dass man früher dachte, jemand schütte regelmäßig Tinte hinein. Der Blautopf ist dabei nur ein kleiner Teil eines weitverzweigten Höhlensystems, das immer noch weitgehend unerforscht ist – und über dessen wirkliche Ausdehnung es sich nur spekulieren lässt. Nicht spekulieren dagegen muss man darüber, dass hier schon vor 40.000 Jahren Menschen siedelten. Das belegen zahlreiche Funde, wie die Venus vom Hohle Fels als älteste figürliche Menschendarstellung der Welt, die im Urgeschichtlichen Museum zu sehen sind. Fest steht ebenfalls, dass Blaubeuren mit seinem Kloster und der malerischen Innenstadt auch heute ein guter Platz zum Leben ist. Bei einem Spaziergang durch das von vielen kleinen Wasserläufen durchzogene spätmittelalterliche Gerberviertel, auch wegen seinen verträumten Gassen und romantischen Winkeln gerne „Klein-Venedig“ genannt, wird dies auf Schritt und Tritt spürbar. Auch Ausflüge in die Landschaften der Schwäbischen Alb, die Gastlichkeit der Menschen und ein guter Schuss schwäbische Gemütlichkeit bestätigen das Bild. So gesehen, war es eine wirklich kluge Entscheidung der Menschen, sich hier schon vor Zehntausenden von Jahren niederzulassen.
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