Die Donauregion ist bekannt für gutes Essen, traditionelle Gerichte, hervorragenden Wein und ausgezeichnete lokale Spirituosen. Wie viele andere Aspekte des Lebens an der Donau auch, ist die Gastronomie ein gutes Beispiel dafür, dass es zwischen verschiedenen Kulturen auch Gemeinsamkeiten gibt. Zahlreiche Gerichte gelten in mehreren Ländern als nationale Spezialitäten und die benachbarten Regionen teilen oft dieselben kulinarischen Vorlieben.
An den deutschen Donauufern liegen zahllose Restaurants mit vielen preisgekrönten Meisterköchen. Deutschland ist berühmt für Bier, Brot und Fleischprodukte. Seinen Besucherinnen und Besuchern bietet das Land eine breite Palette an landesspezifischen Gerichten und somit auch die Gelegenheit, ein Stück Tradition kennenzulernen. Einer der berühmtesten Orte dafür ist Regensburgs historische Bratwurststube Wurstkuchl, die im 16. Jh. eröffnet wurde. In den letzten fünf Jahrhunderten hat sich dort nicht viel verändert: Holzkohlengrill, frische Würstchen, Sauerkraut und Senf nach einem historischen Rezept.
Aus Österreich stammt das Wiener Schnitzel, ein traditionelles Gericht aus knochenlosem, dünngeklopftem Fleisch, das in Semmelbröseln und Ei paniert und zum Schluss in der Pfanne gebacken wird. Es gehört zu den beliebtesten Gerichten in der gesamten Region. Außerdem kann man in Wien hervorragenden Kaffee trinken und die besten Kuchen weltweit essen, deren Rezepte noch aus kaiserlichen Zeiten stammen.
Bryndzové halušky ist ein typisches slowakisches Gericht, eine Art Käsenocken, die man in traditionellen Restaurants auf der Speisekarte findet - zusammen mit Gänse- oder Entenbraten mit Kartoffelpuffer und gehacktem Weißkohl. Mohnstrudel ist eine weitere slowakische Spezialität und zugleich eine der Landesspezialitäten der gesamten Unteren Donau.
Die ungarische Küche ist weltberühmt für ihre leckeren, deftigen und scharf gewürzten Gerichte. In Ungarn können die Besucherinnen und Besucher viele verschiedene Suppen, den Paprikasch (ein Gulaschgericht mit Fleisch und Paprika) oder die Dobostorte probieren. Ein typisches Gericht von der Donau ist die Fischsuppe, die am Donauufer anders zubereitet wird als an anderen Flüssen.
In Kroatien gibt es mehrere regionale Küchen, je nach dem, ob man sich in Kontinentalkroatien oder an der Adriaküste befindet. In Slawonien, einer historischen Region im Donauraum, steht die lokale Küche weitgehend unter ungarischem Einfluss. Daher werden sowohl in Kroatien als auch in Ungarn dieselben oder ähnliche Gerichte serviert.
Dasselbe gilt auch für den oberen Donaulauf in Serbien. Besonders empfehlenswert sind scharfe Gerichte ungarischer Herkunft in traditionellen Restaurants direkt am Flussufer, den sogenannten Csárdas (serb. Čarda), wie man sie auch flussaufwärts in Ungarn findet. Flussabwärts ist die Küche dagegen auch von osmanischen Einflüssen geprägt, mit vielen Hackfleischgerichten wie Pljeskavica (Hackfleisch-Schnitzel) oder Ćevapčići (Hackfleisch-Röllchen). Als Nationalgetränk gilt Sliwowitz, ein Obstbrand aus Pflaumen.
Kulinarische Traditionen sind ein wichtiger Bestandteil der Identität aller Donau-Völker. Das gilt auch für die Bulgaren. Berühmte Gerichte in Bulgarien sind der bulgarische Joghurt, Baniza, ein Blätterteiggebäck mit Käsefüllung, und interessante Salatkombinationen.
In der rumänischen Küche spielen unterschiedliche Donaufische eine wichtige Rolle. So können die Gäste zwischen Taramosalata (Fischrogensalat), Fischkuchen, Fischeintopf, Karpfenfilet, Flussfischragout und vielen anderen Fischgerichten wählen. Einflüsse aus den Nachbarstaaten haben zur Folge, dass die Rumänen auch eine Vielzahl von Suppen und Fleischeintöpfen auf dem Speiseplan haben. Der Pflaumenschnaps Țuică gehört ebenfalls zur Tradition.
In der Ukraine kann man Knödel mit verschiedenen Füllungen, Quarkpuffer, in Sahne gebackene Brötchen mit Kartoffelfüllung und vielfältige Kohlgerichte probieren.
Die moldawische Küche ähnelt der rumänischen und der ukrainischen, die Gerichte bestehen weitgehend aus Fleisch, Weißkohl und Teigwaren.
Für die Gastronomie der Donauregion sind vor allem die einheimischen Weinsorten bezeichnend. Fast jede Region hat ihre eigene Marke, die Jahrhunderte zuvor „erfunden“ wurde und verschiedene Kräuter enthält oder auf einer Geheimrezeptur beruht. Neben zahlreichen europäischen Rot- und Weißweinsorten sind es eben diese lokalen Weinmarken, die man als Gast unbedingt probieren sollte.