Histria ist eine Gemeinde im Kreis Constanta. Diese überaus sehenswerte und meistbesuchte archäologische Stätte, bekannt als Rumänisches Pompeii, hat das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten. Eusebius von Caesarea zufolge wurde Histria zwischen 657 und 656 v. Chr. von griechischen Siedlern aus Milet gegründet. Bei Skymnos von Chios ist eine andere Datierung überliefert, nämlich 630 v. Chr. Die Siedlung bestand bis zum 7. Jh. n. Chr. fort. Die Stätte wird seit 1868 erforscht und ist der bekannteste archäologische Ausgrabungsort in Rumänien. Neben Tomis (6. Jh. n. Chr.; heute: Constanta/Konstanza) und der dorischen Kolonie Callatis war dies die wichtigste griechische Kolonie an der Schwarzmeerküste. Als Histria im 1. Jh. v. Chr. von den Römern erobert wurde, erhielten diese Städte den Status freier oder abgabepflichtiger Gemeinden (civitates liberae oder stipendiariae). Dadurch wurde ihnen die Beibehaltung ihrer griechischen Institutionen gewährt.
Archäologen haben drei Schichten aus der archaisch-griechischen Epoche (630-500 v. Chr.), sechs Schichten der klassischen griechischen Epoche (500-350 v. Chr.), vier hellenistische Schichten (350-20 v. Chr.) und vier römische Schichten (30-250 n. Chr.) freigelegt. Es wird davon ausgegangen, dass die Errichtung neuer Badeanlagen (um 30 v. Chr.) den Beginn der römischen Epoche bezeichnet. Um 170 n. Chr. wurden große Teile von Histria während der gotischen Überfälle zerstört. Die Stadt hat sich davon nie völlig erholt, und dennoch hat sie während des Byzantinischen Reiches ihre Blütezeit erlebt, die bis zum 7. Jh. n. Chr. andauerte. Ein Erdbeben oder weitere awarische Überfälle haben die Existenz der Stadt vermutlich jäh beendet. Möglich ist auch, dass die Einwohner Histrias die Stadt verlassen haben, weil es dort keinen Hafen mehr gab, und nach Tomis (heute: Konstanza) umgesiedelt sind. Das antike Histria befand sich auf einer Halbinsel an der Schwarzmeerküste. Wegen der großen Mengen von Sedimentablagerungen pflanzlichen Ursprungs, die von der Donau angeschwemmt werden, unterscheidet sich der heutige Küstenstreifen vom altertümlichen Landschaftsbild. Der Salzsee Sinoe, der bis 1960 zum Meer hin offen war und heute lediglich ein Fortsatz des Razim-Sees ist, befindet sich zwischen den beiden Gewässern und gilt als eine der schönsten Meeresbuchten Rumäniens. Der Razim-See ist bekannt dafür, dass im November Tausende Rothalsgänse auf ihrem Flug zu ihren Winterquartieren hier eine Rast einlegen. Der Süßwassersee Nuntasi eignet sich ebenfalls hervorragend zum Vogelbeobachten.
Die Ruinen von Histria, von denen einige bis zu 7,5 Meter hoch sind, zeugen von der einstmaligen Bedeutung der Stadt. Begeben Sie sich zum Haupttor und dann zum Hauptplatz der früheren römischen Stadt. Dort befinden sich der Tempel der Aphrodite, der Tempel des Zeus (Jupiter), die Pilaster, die Rhemaxos-Basilika, die tabernae (kleine Läden) im Handelsviertel, beiden römischen thermae (Badehäuser), die Episkopalbasilika, der sakrale Bereich und die Wachtürme. Zurzeit werden Konservierungs- und Restaurationsarbeiten durchgeführt. Zur Umfangreichen Sammlung des örtlichen Museums von Histria gehören Weih-, Grab- und Zierreliefs sowie griechische und römische Keramik, Architekturelemente, Skulpturen, Schmuck und Kultobjekte. Insgesamt 430.000 Ausstellungsstücke werden im Museum der Nationalgeschichte und -archäologie (Konstanza) aufbewahrt. Einen Besuch wert im Kreis Konstanza sind auch die Festung Capidava - ein römisches Militärlager aus dem 2. Jh. v. Chr. (www.capidava.ro) und die Festung Carsium- 103 von Kaiser Trajan errichtet und neubefestigt im 10. und 11. Jh. (www.harsova.ro).DANUBE.TRAVEL kontrolliert nicht die von anderen Nutzern und/oder Besuchern generierten Inhalte, noch stellt dieser Inhalt eine Stellungnahme, Meinung, Empfehlung oder eine Wertung von DANUBE.TRAVEL dar. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Nutzungsbedingungen der DANUBE.TRAVEL-Website.