Die antike Stadt Salona und die römischen Straßen

Salona war die Hauptstadt der römischen Provinz Dalmatia und eine der wichtigsten Städte im Alten Rom....

Stadt:

Land: Kroatien

Mittelpunkt der Hafenstadt Split, einer der interessantesten Touristenattraktionen in Kroatien, war der Palast des römischen Kaisers Diokletian (284 -1. Mai 305 n. Chr.). Die Geschichte der Stadt reicht jedoch bis zum 6. Jh. v. Chr. zurück, als sich dort die griechische Kolonie Asphálatos befunden hatte. Ihren Namen erhielt die Stadt nach dem Stacheligen Dornginster, eine in dieser Gegend häufige Strauchpflanze.

Die römische Armee gelangte zwischen 229–219 v. Chr. zum ersten Mal in dieses Gebiet. Die Hauptstadt der Provinz Dalmatia wurde nach Salona verlegt und Asphálathos zu Spalatum umbenannt.

Diokletian ließ den Palast als Alterssitz bauen – er war der erste römische Kaiser, der freiwillig vom Thron stieg - und dort lebte er auch, bis zu seinem Tode. Der Palastbau begann 293 n. Chr. Die Südfassade des gewaltigen Palastkomplexes war zur Meeresseite gewandt. Die Gesamtfläche betrug 38,000 m². Zum Palast gehörte auch ein Aquädukt, der bis zu 10.000 Menschen, die im Palast selbst oder in der Umgebung lebten, mit Frischwasser versorgte.

Besucher betreten den Palastkomplex meist durch das Bronzetor, das heute der Treffpunkt für die meisten Reisegruppen mit Führung ist. Zu Diokletians Zeiten auch als Porta Meridionalis bezeichnet, ist es zum Hafen hin und zum Adriatischen Meer geöffnet. Im Notfall konnte es auch als Fluchttor dienen. Heute kann man bei der Wachablösung dabei sein - „Kaiser Diokletian“ erscheint mit sechs römischen Wächtern, begrüßt die Massen im monumentalen Palasthof, dem Peristyl (Juni–Sep, täglich, mittags), und lädt sie zu sich nach Hause ein. Schauen Sie beim örtlichen Fremdenverkehrsbüro vorbei, das sich inmitten des Palastes befindet, neben dem Peristyl, und nehmen Sie ein paar Broschüren mit. Dort können Sie sich auch nach geführten Rundgängen erkundigen.

Im Jahre 1979 wurde der historische Stadtkern in der Palastumgebung zur Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes erklärt. In der Zeit Diokletians war das Peristyl die Kultstätte des lebendigen Sohns Jupiters. Nach dem Bau des neuen Stadtplatzes (Pjaca) und des Rathausgebäudes im 13.-14. Jh. wurde es zum religiösen Treffpunkt, und nun werden hier Opern und Theaterstücke aufgeführt. Bis heute ist es der Lebensmittelpunkt der Stadt Split geblieben. Kaiser Diokletian zeigte sich häufig unter den Eingangsbogen des Vestibüls, gekleidet in eine purpurfarbene Toga. Das Vestibül, im Grundriss außen quadratisch und innen rund, war ein beeindruckender kaiserlicher Vorraum, mit Mosaiken verziert und einer weißen Rotunde im Gewölbe. In südöstlicher Richtung gab es Häuser, die bis in das 10. Jh. v. Chr. zurückdatieren. Das Ethnografische Museum liegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in der Andreaskirche (sv. Andrija), die im 7. Jh. n. Chr. erbaut wurde, an der Stelle des kaiserlichen Speisesaals, dem triclinium. Diokletians private Gemächer befanden sich im südwestlichen Teil des Palasts, in der Nähe der nicht ausgegrabenen kaiserlichen Thermen (das heutige Hotel Slavija). Die Kellerräume des Diokletianpalasts können durch eine Treppe vom Peristyl aus betreten werden. Hier finden heutzutage Ausstellungen, Theatervorstellungen und die Internationale Blumenschau (Mai) statt. Zurzeit sind Restaurationsarbeiten im Gange, sodass nur der Ostteil für Besucher offen ist.

Der Jupitertempel wurde in der Spätantike in ein Baptisterium umfunktioniert. Die Kathedrale des hl. Domnius (sv. Duje) befindet sich in Diokletians Mausoleum. Gehen Sie durch das Goldene Tor (lateinisch: Porta Septemtrionalis, venetisch: Porta Aurea) – Diokletian passierte es zum ersten Mal am 1. Juni 305 n. Chr. Oder folgen Sie den Spuren von Papst Johannes Paul II., der im Jahre 2000 das Silberne Tor (lateinisch: Porta Orientalis) durchquerte. Bleiben Sie beim Eisernen Tor (lateinisch: Porta Occidentalis) stehen, wo einst die Statue der Siegesgöttin Nike gestanden hat. Sie wurde im 5. Jh. von den Christen entfernt.

Noch ein Glückszeh

Weit verbreitet ist der Aberglaube, dass das Berühren des linken Zehs der 10 Meter hohen Statue des Grgur Ninski (Gregor von Nin) Glück und Reichtum bringen wird. Genauso wie in Nin.

Die Sammlungen des 1820 gegründeten Archäologischen Museums umfassen 150.000 Objekte aus prähistorischer, griechischer, römischer und frühchristlicher Zeit sowie aus dem Mittelalter. Das Museum verfügt über 2.500 m² Ausstellungsfläche. Bewundern Sie die Glasexponate und Edelsteine aus der Römerzeit, die Meeresfunde und die Steininschriften aus Salona (heute: Solin).

Machen Sie einen halbtägigen Ausflug nach Solin, das zunächst eine griechische und später eine römische Festung war. Einer der ersten Römer in dieser Stadt war Quintus Caecilius Metellus. Im Jahre 119 v. Chr. beschloss er, sein Heer an dieser Stelle überwintern zu lassen. Julius Cäsar, der damalige Provinzstatthalter von Illyricum, gewährte der Stadt den Status einer Kolonie (Colonia Martia Julia Salona) und erklärte sie zur Hauptstadt der Provinz Dalmatia. Man geht davon aus, dass Solin etwa 60.000 Einwohner hatte. Während Tiberius’ und Augustus’ Regierungszeit wurden fünf neue Straßen gebaut, um Salona mit dem Hinterland zu verbinden. Diokletian verlieh der Stadt den Ehrennamen Valeria, da so seine Tochter geheißen hatte. Besuchen Sie die frühchristlichen Bauwerke und römischen Architekturdenkmäler: das Stadttor, das Amphitheater, das Forum, die Basilika, die Stadtmauern, die fünf Brücken, die Friedhöfe und die Reste der Tempel und Badehäuser aus römischer Zeit. Salona wurde Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhunderts n. Chr. von den Awaren und Slawen zerstört. Ihre Bewohner flohen nach Split und siedelten sich in den Überresten des Diokletianpalasts an.

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