Entlang der Route gibt es vier Kategorien von erhaltenen archäologischen Stätten, die für die römische Herrschaft im Donaukorridor bezeichnend sind.

Die Kategorie, nach der das jeweilige Thema benannt ist, hängt unmittelbar mit der Herrschaftszeit der einzelnen Kaiser zusammen.

Ähnlich konzipiert ist auch die Kategorie, zu der Fundstätten gehören, die mit der römischen Eroberung der Donauregion und mit den Kaisern zusammenhängen, die diese Feldzüge geführt haben. Die übrigen zwei Kategorien beziehen sich auf die Standorte, die aus der Militärpolitik der einzelnen Kaiser hervorgingen. Sie haben in der Region städtische Strukturen aufgebaut, mit dem Ziel Loyalität und Zusammenhalt unter den besiegten Völkern zu fördern. Die Lokalbevölkerung wurde bestärkt, sich an die römischen Standards anzupassen.

Jener Teil der Route, der dem Wein gewidmet ist, verfolgt dasselbe Konzept wie die Einführung der römischen Kultur und der gesellschaftlichen Normen in den Donauraum.

Die geografische Lage

Die Route ist thematisch so konzipiert, dass eine Zentralachse entlang des Donaukorridors verläuft, und zwar durch vier Staaten in der Region: Sie beginnt im Westen an der kroatischen Adriaküste und endet im Westen am Schwarzen Meer und im Donaudelta in Bulgarien und Rumänien. Diese Endpunkte im Osten und Westen sind bedeutend, weil die römische Armee von dort aus in die Region eingedrungen ist und die Kontrolle über den Donaukorridor gesichert hat. Einige der älteren Fundstätten (zum Beispiel Salona und Narona, Histria) entlang der Route befinden sich in diesen Gebieten.

Die Verbindung zwischen den Flüssen Save und Donau verläuft durch Kroatien und Serbien. Sie setzt sich fort entlang der Donau und führt durch Bulgarien und Rumänien, wo Schnellstraßen für den Transport großer Warenmengen (u.a. erlesene römische Weine und Olivenöle sowie feines Tafelgeschirr) gebaut wurden. Nachrichten und hohe kaiserliche Beamte, manchmal sogar der Kaiser persönlich, konnten sich schnell entlang der Flussufer fortbewegen. Parallel zum Donaukorridor verlaufen zwei wichtige Binnenverkehrswege, die vor allem dazu dienten, um die europäische Hälfte des Kaiserreiches mit den Gebieten im Osten zu verbinden. Sie erstreckten sich von der oberen Adriaküste, entlang des Save-Flusstals, und stießen flussabwärts von Sirmium an die Donau, verliefen dann entlang des Donauufers bis zur Morava-Mündung in der Nähe von Viminacium, wo dieser Weg in südöstlicher Richtung einschwenkt und schließlich in Konstantinopel (Istanbul) endet.

Diese Strecke wurde in den 30er Jahren von einem britischen Gelehrten (Sir Ronald Syme) „Trans-Balkan-Highway“ genannt. Diese Bezeichnung könnte auch aus der heutigen Zeit stammen. Diese zweite Fernstraße verlief entlang des Donau-Südufers und verband mehrere militärische Anlagen, die dem Grenzschutz und der Kontrolle des Handelsverkehrs auf dem Fluss dienten. Genau genommen wurden beide Fernstraßen von den Römern als Viae militares bezeichnet (Heerstraßen) bezeichnet, weil sich auf ihnen jene Truppen fortbewegten, die in Krisengebiete entlang der Route entsandt wurden. Die römischen Kaiser und ihre Armeen mussten sich im Gebiet des Donaukorridors oftmals auch drohenden Bürgerkriegen entgegensetzen.

Amphoren sind das Verbindungsglied zwischen dem Weintransport und dem Weinkonsum im Donaukorridor. Diese Keramikgefäße zum Transport von Flüssiggütern waren in Frachträumen von See- und Flussschiffen untergebracht. Drei typisch römische Lebensmittel wurden in Amphoren transportiert: Wein, Olivenöl und Garum, die omnipräsente Fischsauce. Für die Soldaten in den Festungen sowie für die Römer in den zivilen Siedlungen und die später romanisierte Lokalbevölkerung gehörten diese Güter, und insbesondere der Wein, zum täglichen Bedarf. Teilweise handelte es sich auch um wertvolle Luxusartikel. Wein und Olivenöl wurden ursprünglich von römischen Händlern und sonstigen Militär-Lieferanten in die Region gesandt, um die dort stationierten Truppen zu versorgen. Später wurde der Wein auch in der Region produziert, vermutlich seit der Spätantike. Kurioserweise waren die Weinamphoren Einwegbehälter, die nach der Entleerung weggeworfen wurden. Daher fand man bei Ausgrabungen große Mengen von Amphorenfragmenten, die später von Archäologen rekonstruiert und untersucht wurden.

Chronologie

In der Antike entstand die Route zeitgleich mit der Entwicklung der römischen Herrschaft und Kontrolle über die Donauregion. Tatsächlich bedeutet dies den Beginn einer spürbaren und lang anhaltenden Präsenz der Römer, die während des dominierenden Einflusses von Julius Cäsar auf die römische Politik (in den 50er und 40er Jahren v. Chr.) begann und mit der Herrschaft von Theodosius dem Großen (379-396 n. Chr.) endete. Die römischen Armeen waren bereits vor dieser Zeit in der Region präsent, aber noch nicht dauerhaft. Für die meisten Wissenschaftler gehören das 5. Jahrhundert und die damaligen Herrscher zur Geschichte von Byzanz.

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