Caracalla war ein gefeierter Kaiser in Viminatium. Im Jahre 239 n. Chr. erteilte Kaiser Gordian III. der Kolonie Viminatium alle Stadtrechte und erlaubte die Prägung von Kupfermünzen. Die naheliegende Basilika (30 x 40 Meter) und die Friedhöfe mit 14.000 Gräbern und vielen Sarkophagen, die in Obermoesien einzigartig sind, zeugen vom Wohlstand dieser antiken Gemeinschaft.
Dann aber kam das Unglück über diese blühende Stadt. Nachdem die Kaiser Decius und Herennius im Kampf gegen die Goten gefallen waren, starb Kaiser Hostillian, der sich hier zwischen Juni und November 251 n. Chr. aufhielt, an einer Seuche. Sein Mausoleum (20 x 20 Meter), das nach 312 n. Chr. geplündert wurde, gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Viminatium. Aus den Säulen des Mausoleums wurden im 4. Jahrhundert Gräber gemacht. Auch ein Putsch im Jahre 255/256 n. Chr., als ein hoher römischer Beamter, Ingenuus, Kaiser Gallienus stürzen wollte, brachte Viminatium nichts Gutes. Sowohl die Bürger als auch die Truppen wurden dafür schwer bestraft. Durch eine Seuche während der Regierungszeit von Aurelian (270-275) reduzierte sich die Einwohnerzahl von Viminatium drastisch.
Selbst nachdem der Hunnenkönig Atilla Viminatium 441 n. Chr. erobert und zerstört hatte, konnte die Stadt noch einmal neue Kraft schöpfen und sogar zum Bischofssitz erhoben werden, bevor sie endgültig aufgegeben wurde und von der Erdoberfläche verschwand.
Literatur
Serbien: Heimat der römischen Kaiser von Aleksandar Jovanović, Princip Bonart Press, Belgrad, Serbien, 2006
Die Bilder von Viminatium von Miomir Korać, Zentrum für neue Technologien, Viminatium, Belgrad, Serbien, 2000 (auch auf Deutsch erhältlich)
Qualitativ hochwertige Glasprodukte und eine Fülle an Schmuck, Münzen und Keramikgegenständen (Gefäße, Lampen, Bausteine und Wasserrohre) zeugen vom hohen Lebensstandard der Römer. Am beliebtesten sind die Freskenmalereien in heidnischen und christlichen Grabstätten (4. Jh.). Dazu gehören Cupido, das Chi Rho Christogramm und eine Wandmalerei, die den Betrachter an Mona Lisa erinnert.Im Nationalmuseum in Belgrad und im Stadtmuseum in der ostserbischen Stadt Požarevac werden insgesamt 30.000 Ausstellungsstücke aus Viminatium aufbewahrt, darunter auch 700 Gegenstände aus Gold und Silber. Leider haben illegale Schatzgräber auf der Suche nach alten Goldschätzen Teile des alten römischen Theaters zerstört. Neuere Ausgrabungen haben allerdings auch neue Schätze zutage gefördert. Im Jahre 2009 wurde so u. a. das Skelett eines 5 Millionen Jahre alten Mammuts entdeckt. Als im Juni 2012 die römische Arena ausgegraben wurde, fand man Knochen von Bären und Kamelen. Ein römischer Friedhof (2. und 3. Jh. n. Chr.) wurde am 21. Juni 2012 entdeckt. Dieser Fund förderte auch wundervolle Schmuckstücke und Öllampen ans Tageslicht.
Zu guter Letzt wurden ein wissenschaftliches Forschungszentrum und ein archäologisches Museum in Domus scientiarum Viminatium, einem wunderschönen Gebäude im römischen Stil, eröffnet.
Zu jeder vollen Stunde gibt es Führungen in englischer Sprache (45 Minuten) für ausländische Gäste. Eine allumfassende Führung im archäologischen Park dauert 2,5 Stunden.
Falls Sie Hunger bekommen sollten, sollten Sie unbedingt die Viminatium-Taverne besuchen. Dort werden heiße und kalte Getränke sowie klassische römische Gerichte zum Mittag- und Abendessen serviert. Die Gäste, die an altrömischen Gerichten interessiert sind, sollten sich allerdings drei Tage im Voraus melden – Reservierung erforderlich. Viminatium liegt auf der serbischen römisch-kaiserlichen Route.
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