Die serbische Stadt Niš hieß zur Römerzeit Naissus. Hier wurde der römische Kaiser Konstantin der Große geboren, der zwischen 306 und 337 n. Chr. auf dem Thron saß und späterheiliggesprochen wurde. Konstantin der Große leitete mit der Mailänder Vereinbarung die Konstantinische Wende ein, die den schrittweisen Aufstieg des Christentums zur offiziellen Religion des Römischen Reiches ermöglichte. Anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums der Mailänder Vereinbarung wurde in Niš, am Ufer des Flusses Nišava ein Denkmal Konstantins des Großen errichtet.
Die Stadt Naissus gehörte seit 75 n. Chr. zum Römischen Reich. Naissus lag an einer wichtigen Militärstraße, die Ost und West miteinander verband. Von der römischen Präsenz in Niš zeugen heute noch viele Gräber in der alten Festung sowie zahlreiche Artefakte im Historischen Museum, darunter eine Marmorkopie des Kopfes von Konstantin dem Großen.
Der Vater Konstantins des Großen hieß Flavius Valerius Constantinus Chlorus (31 März 250 n. Chr. – 25. Juli 306 n. Chr.). Er war ein römischer Offizier aus der Provinz Obermösien (Moesia Superior), der es geschafft hat, zum Kaiser aufzusteigen und die konstantinische Dynastie zu begründen. Auch der Name der Mutter ist überliefert. Sie hieß Helena und war Gastwirtin (lat. buona stabularia) in Naissus. Sie lebte lange mit Kaiser Flavius Valerianus Constantinus Chlorus zusammen, war aber wahrscheinlich nie mit ihm verheiratet. Im Jahre 289 n. Chr. brach der Kaiser diese Beziehung aus politischen Gründen ab, um eine Stieftochter des Kaisers Maximilian zu heiraten.
In historischen Quellen finden sich Bestätigungen dafür, dass Konstantin der Große als Kind in Naissus gelebt hat sowie dafür, dass er sich im Jahre 315, 319, 324 und 334 n. Chr. in der Stadt aufhielt. Im seinen Auftrag wurde in Mediana, einem Vorort von Naissus, ein Villenkomplex errichtet, den Konstantin der Große zwischen 317 und 330 n. Chr. als seine Sommerresidenz benutzte. Diese große Villenstadt erstreckt sich über eine Fläche von 400.000 m2 und besteht aus über 40 Villen, zu denen auch die einstige Kaiservilla gehört. Unter den insgesamt 80 Gebäuden in Mediana gibt es außerdem auch Bäder, Getreidespeicher und einen Wasserturm. In 2000 und 2007 wurden hier auch die Überreste von zwei Kirchen entdeckt und ausgegraben, die wahrscheinlich 378 n. Chr. errichtet worden sind.
Nach dem Tod Konstantins des Großen haben sich auch ein paar weitere römische Kaiser in der Villenstadt Mediana aufgehalten, darunter auch seine Söhne Constantius II. und Constans (340 bzw. 350 n. Chr.) sowie Julian (Iulianus Apostata, 361 n. Chr.) und Valentinian I. (364 n. Chr.).
Neben Konstantin dem Großen wurde in Naissus ein weiterer römischer Kaiser, Constantius III. geboren. Wie viele andere Römerstädte in der Region auch, wurde Naissus im 5. Jh. n. Chr. von den Hunnen zerstört.
In Mediana befindet sich heute ein kleines Museum, in dem einige Artefakte aus der Kaiservilla ausgestellt sind. Die größeren und wichtigeren Funde werden jedoch im Serbischen Nationalmuseum aufbewahrt.
In der StadtNiš gibt es auch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten, darunter auch die Orthodoxe Kathedrale von Niš, der Schädelturm (serb. Ćele-kula), das Nationaltheater Niš, der Bubanj-Hügel mit einer großen Parkanlage, das Denkmal auf dem Čegar-Hügel, wo während des Ersten Serbischen Aufstandes gegen die Türken eine wichtige Schlacht stattgefunden hat, und die Gedenkstätte Konzentrationslager Crveni Krst, die sich mitten im Stadtzentrum befindet.
Einen Besuch wert ist auch der Kurort Niška Banja, nur 9 Kilometer östlich von Niš. In der Kopitareva-Straße in Niška Banja befinden sich zahlreiche Restaurants und traditionelle Gaststätten mit typischen serbischen Gereichten, gutem Wein und erfrischendem Bier. Die Stadt Niš und die archäologische Fundstätte Mediana liegen auf der Kulturroute der Römischen Kaiser.DANUBE.TRAVEL kontrolliert nicht die von anderen Nutzern und/oder Besuchern generierten Inhalte, noch stellt dieser Inhalt eine Stellungnahme, Meinung, Empfehlung oder eine Wertung von DANUBE.TRAVEL dar. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Nutzungsbedingungen der DANUBE.TRAVEL-Website.