Die eindrucksvollen Paläste des Kaisers Galerius und seiner Mutter Romula – nach der Felix Romuliana benannt wurde – hatten ein zweifaches, schwer durchdringliches Befestigungssystem. Die erste Mauer wurde 297 n. Chr. erbaut, nachdem Galerius die Perser besiegt hatte, und die zweite, mit zwanzig runden und mehreckigen Wachtürmen, zwischen 305 und 306 n. Chr. Die Arbeiten am Palast des Kaisers und am Palast seiner geliebten Mutter begannen im Jahre 305. Neuere Forschungsarbeiten bekunden, dass an dieser Stelle eine Villa rustica gestanden hatte, die wahrscheinlich Galerius’ Vater gehörte und als seine Geburtsstätte (250 n. Chr.) gilt. Dieser mutige und siegreiche Soldatenkaiser erhielt den Beinamen Armentarius (Hirte), weil er in seiner Jugend das Vieh auf die Weide trieb. Er starb im Jahre 311 n. Chr. nach mehreren Feldzügen nördlich der Donau, noch bevor der Bau der Palastanlage abgeschlossen war (313 n. Chr.). Diese bestand aus zwei luxuriösen Villen, zwei Tempeln (einer davon war den heidnischen Berggöttern geweiht, deren Priesterin seine Mutter war), öffentlichen Gebäuden, Fresken, Mosaikteppichen, Statuen. Die Grabmäler und Mausoleen Galerius’ und seiner Mutter befinden sich auf dem Hügel Magura, einen Kilometer östlich vom Haupteingangstor.
Seit 1953 werden hier systematische Ausgrabungsarbeiten durchgeführt. Die ersten Funde allerdings stammen von August von Herder, dem deutschen Geologen (1835), und von Felix Kanitz, dem österreichischen Naturforscher und Völkerkundler (1864). Kanitz beschrieb Gamzigrad als „eines der größten und am besten erhaltenen Denkmäler der römischen Architektur in Europa“. Im Jahre 2002 wurden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) umfassende archäologische Forschungsarbeiten des Palastkomplexes durchgeführt.
Schleich-Stadt
Einer Legende zufolge erhielt Gamzigrad seinen Namen nach den unzähligen Schlangen, auf die man in Felix Romuliana stieß („gamizati“ – (sich) schleichen, „grad“ – Stadt).
Bei der Besichtigung von Felix Romuliana wird Sie Bora Dimitrijević, der Direktor der archäologischen Stätte, persönlich begleiten. Er wird Ihnen erzählen, dass weder Galerius noch seine Mutter dem Christentum zugeneigt waren und dass Galerius durch sein Toleranzedikt vom 30. April 311 der Christenverfolgung ein Ende setzte. Wir empfehlen Ihnen, unbedingt das kleine Turmmuseum und die Ruinen der byzantinischen Kirche zu besuchen, die während der Herrschaft des Kaisers Justinian I. errichtet wurde, nachdem Romuliana 441 n. Chr. von den Hunnen zerstört worden war.
Felix Romuliana wurde 2007 zur Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes erklärt. Bei einem Besuch des Nationalmuseums in Zaječar können Siedie großartigen Funde aus Felix Romuliana bewundern: die Porphyrbüste des Galerius als Pantokrator (Herrscher des Universums), einen Herkuleskopf, ein wunderschönes Dionysosmosaik und einen Labyrinth-Mosaikteppich. Machen Sie einen Abstecher zu den Thermalquellen des nahegelegenen Kurorts Gamzigradska Banja, die auch für die Wandmosaike des serbischen Malers Mladen Srbinović bekannt sind.
Englische Reiseführer in Buchform sind erhältlich. Bevor Sie Ihre Reise auf der Via Romana, der Straße römischer Kaiser, fortsetzen, sollten Sie auch die Herberge (konak) des Radul-Bey gesehen haben.
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