Diana (Region Đerdap)

Die römische Militärfestung Diana...

Stadt:

Land: Serbien

Die römische Militärfestung Diana (castrum; 100 x 200 Meter) wurde im Jahre 100–101 n. Chr. aus Quadersteinen erbaut, als Kaiser Trajan sich für den Feldzug gegen die Daker vorbereitete. Sie wurde zu einer der wichtigsten militärischen Grenzfestungen in der Provinz Obermoesien, von der aus man den Donaulimes und den Eingang zum ersten Donaukanal (Sipian-Kanal) kontrollieren konnte. Der Kanal wurde unter Trajan im ersten Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts gebaut. Zum ersten Mal war es möglich, die Donau zu befahren, ohne gegen ihre Wasserstrudel, Stromschnellen und Unterwasserfelsen ankämpfen zu müssen. Der Kanal befindet sich in der Nähe des Kraftwerks Đerdap 1. Ende des 3. und Anfang des 4. Jh. wurde die Festung Diana mit einem befestigten Erdwall samt Türmen ausgebaut, der sich bis zum Donauufer erstreckte. Nach der Zerstörung durch die Hunnen wurde diese Wehranlage 530 n. Chr. unter Justinian I. wegen ihrer strategisch–militärischen Bedeutung wieder errichtet. Die Entdeckung einer Siedlung mit Marmorbauten, Bronzeskulpturen und einer Nekropole bezeugt jedoch, dass Diana auch ein bedeutendes Handelszentrum war.

Sämtliche archäologische und historische Stätten entlang des Eisernen Tors und der Đerdap-Schlucht, somit auch die Festung Diana, gehören zum Đerdap-Nationalpark. Dieser erstreckt sich etwa 100 km entlang des serbischen Donauufers. Die römische Militärstraße via Traiana wurde 103 fertig gebaut. Zur Flussüberquerung diente die Trajansbrücke (pons Traiani), auch bekannt als Apollodorus-Brücke über die Donau (benannt nach dem Architekten Apollodorus). Diese Brücke ruht auf 20 steinernen Pfeilern von je 45 Metern Höhe, die auf einer Gesamtlänge von 1.127 Metern verteilt waren. Der aus Holz gefertigte Überbau der Brücke wurde von Kaiser Hadrian niedergerissen, weil Angriffe aus dem Norden befürchtet wurden. Unter Severus und Konstantin dem Großen war die Brücke vermutlich wieder im Einsatz, bevor sie durch die Donauströme endgültig zerstört wurde. Auf dem rechten (serbischen) Ufer ist bis heute ein Brückenpfeiler erhalten, und vier weitere wird man nach dem Neuaufbau des archäologischen Parks im rumänischen Binnenhafen Drobeta Turnu Severin sehen können. Drobeta war eine befestigte römische Stadt am linken Donauufer. Heute steht vor dem Regionalmuseum in Drobeta Turnu Severin eine Bronzebüste des Appolodorus.

Archäologen und Historikern zufolge gilt als gesichert, dass es eine zweite Brücke bei der Festung Pontes gegeben hat, auf der man den von Kaiser Trajan erbauten Sipian-Kanal überqueren konnte. Setzen Sie Ihre Reise entlang der Donau fort – auf der kurzen Strecke flussabwärts von Kladovo bis zum Eisernen Tor werden Sie auf die Trajanstafel (Tabula Traiana) stoßen, die im Jahre 100 n. Chr. aufgestellte Gedenktafel zu Ehren des Endes der Bauarbeiten an der Via Traiana. 1.800 Jahre lang war dies der einzige Weg durch die Đerdap-Schlucht. Der lateinische Text auf der Tafel ließe sich folgendermaßen übersetzen:

„Kaiser Cäsar, Sohn der göttlichen Nerva, Nerva Traian Augustus, Sieger über die Germanen, Pontifex maximus, zum vierten Mal zum Tribun ernannt, Vater des Vaterlandes, Konsul zum dritten Mal, baute diese Straße, indem er Bergfelsen aushob und Holzbalken verwendete.“

Infolge des Baus des Đerdap-Kraftwerks wurde die Trajanstafel 50 Meter flussaufwärts verlegt, da sie sich im neuen Stausee unter Wasser befunden hätte. Jetzt ist sie nur vom Fluss aus sichtbar. Die Via Traiana jedoch musste unter der Wasseroberfläche bleiben. Auf der rumänischen Donauseite können Sie das größte in den Felsen gemeißelte Denkmal Europas bewundern. Dargestellt ist Decebalus (“stark wie zehn Männer“), der König der Daker, der von Trajans Legionen besiegt wurde und den Freitod wählte. Zwischen 1994-2004 haben zwölf Bildhauer daran gearbeitet. Das Projekt im Wert von 1,2 Mio. US-Dollar wurde von dem Rumänen Iosif Constantin Drăgan finanziert.

Wenn Sie im Nationalpark Đerdap sind, besuchen Sie die Festung Golubac und die archäologische Fundstätte Lepenski Vir. Lepenski Vir ist eine mittelsteinzeitliche Siedlung, die aus der Zeit 7000-6000 v. Chr. stammt und ihren Höhepunkt 5300-4800 v. Chr. erreichte. Dort können Sie die berühmten Kopfskulpturen mit Fischmäulern sowie Reste der Siedlung sehen. Alle 136 Objekte (Wohnstätten, Altäre, usw.) sind Zufallsfunde, die während der Vorbereitungen für den Bau des Đerdap-Kraftwerkes entdeckt wurden. Zwanzig archäologische Stätten wurden vom neuen Stausee überflutet. Auch Fetislam, eine ottomanische Festung in der Nähe von Kladovo, und das Nationale Archäologische Museum von Kladovo gehören zu den beliebten Sehenswürdigkeiten. Bewundern Sie die Kopien der Lepenski Vir-Statuetten, insbesondere die berühmte „Ahnfrau“ und den „Adam“, einen Gipsabguss der monumentalen Trajanssäule, auf der die Appolodorus-Brücke an der Donau dargestellt ist – ein Geschenk der Stadt Rom anlässlich des 1900-jährigen Jubiläums des Brückenbaus – oder das Relief des Mithras-Tempels, dem vorchristlichen Hauptkult der römischen Soldaten entlang der Donau.

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