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Nordwestbulgarien (Widin)
Die bulgarische Stadt Widin und die umliegenden Dörfer und Städte verfügen über ein vielfältiges Angebot und bieten allen Besuchern ein einmaliges Erlebnis – wunderschöne Donaulandschaften, Kultur- und Geschichtsdenkmäler, Wander- und Radfahrmöglichkeiten und natürlich auch die Gastfreund...
Stadt:
Land: Bulgarien
Der Verwaltungsbezirk Widin (Oblast Widin)ist ein Landkreis im äußersten Nordwesten Bulgariens. Als Teil einer Weinregion in der Donautiefebene erstreckt sich dieser Bezirk über fünf offiziell anerkannte bulgarische Weingebiete. Der Verwaltungsbezirk Widin ist auch bekannt unter dem Namen Weinregion Donautiefland.
Dank der rötlichen Sandstein- und Kalksteinfelsen in der Nähe der bulgarischen Stadt Belogradtschik und dank dem langen, heißen Sommer mit zahlreichen sonnigen Tagen verfügt diese Region über ein hervorragendes Mikroklima und über einen einzigartigen, für den Weinanbau besonders gut geeigneten Boden (sog. Terroir). Für die Weinproduktion in Bulgarien ist diese Region schon seit jeher von größter Bedeutung – 1887 wurde in der Stadt Widin, dem Verwaltungszentrum des Bezirkes Widin, eine der ältesten Weinschulen des Landes eröffnet.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Widin gehören die überwältigende Baba-Wida-Festung, das Istanbuler Tor sowie die orthodoxe Kirche und die Moschee, die in unmittelbarer Nähe voneinander liegen und damit die Toleranz dieser Region eindrucksvoll beweisen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Spaziergang im Panorama-Park an der Donau zu unternehmen. Dort liegt u. a. das Gebäude, wo sich früher die Weinschule von Widin befand. In den 1990er Jahren, als die Weinproduktion in Bulgarien einen dramatischen Rückgang erlebte, wurde die Weinschule geschlossen. Das war sozusagen ein Schlag aus heiterem Himmel, vor allem wenn man bedenkt, dass noch in den 1980er Jahren Bulgarien der zweitgrößte Weinproduzent weltweit war. Die sieben verbliebenen Weinproduzenten im Bezirk Widin suchen heute nach neuen Wegen, weiterhin guten Wein herzustellen, und sind dabei auf den Anbau von hochwertigen Rebsorten fokussiert. Die Bedingungen vor Ort eignen sich am besten für den Anbau von roten Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir oder für den Anbau von lokalen, bulgarischen Sorten Pamid oder Gamza. Von den weißen Rebsorten gedeihen hier vor allem Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Aligoté sowie die traditionellen Sorten Tamyanka oder Misket, die ideal für trockene Weißweine und Schaumweine sind.
Für alle Weißwein-Liebhaber ist auch die Weinkellerei Magura, in der Nähe des Dorfes Rabischa und des gleichnamigen Sees zweifellos einen Besuch wert. Der Rabischa-See ist das größte bulgarische Süßwasserreservoir und eine Naturschönheit für sich. Die fünfzehn Millionen Jahre alte Magura-Höhle ist die größte in ganz Bulgarien. An ihren Wänden befinden sich beeindruckende Malereien aus der Jungsteinzeit und aus der späten Bronzezeit, die wahrscheinlich um 1200 v. Chr. entstanden sind. Gemalt wurden diese Bilder größtenteils mit einer Farbe, die u. a. aus Exkrementen der dort lebenden Fledermäusen hergestellt wurde. Die Malereien wurden von 2007 bis 2011 restauriert. In der Galerie der sog. Fledermaushöhle Magura werden ausgesuchte Weine bei einer konstanten Temperatur von 12° С und bei entsprechender Feuchtigkeit gelagert.
Unbedingt kosten sollten Sie die berühmten bulgarischen trockenen Sekte Magura oder Rendezvous 2006 Cuvée du Nord, dessen Jahrgang 2003 den ersten bulgarischen Wein darstellt, der bei den Decanter World Wine Awards mit der renommierten Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Vergessen Sie auch nicht, nach den Weinbränden Vrachanska Temenuga und Magurská zu fragen.
Der Önologe Dr. Ognyan Tzetanov, ein Sekt-Experte, und die Winzerin Adriana Srebrinova sind unabhängige Weinberater aus dieser Weinregion. Sie werden Ihnen die Weinkellereien Magura und Borovitza zeigen, und Ihnen die Sekte Premiere Cuvée Ognyan Tzvetanov Weiß Herb, Cuvée Adriana Srebrinova (weiß oder rosé) der Les Amis Collection vorstellen oder Sie mit den Rotweinen Borovitza Gamza und LUX bezaubern. Kennen lernen sollte man auch die Weine von Château Burgozone, Novoselska Gamza oder vom Newcomer Château de Val. Das bulgarische Weingut Château de Val wurde 1998 vom einheimischen Winzer Val Markov gegründet, mit der Absicht, die Weinbautradition in der Region wieder zu beleben und die längst vergessenen, einzigartigen Weine wieder zu etablieren. Die Weinkellerei ist stolz auf ihren eigenen Clairet, aber darüber hinaus produziert sie auch Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Sie macht spezielle Weinmischungen aus bis zu zwölf Rebsorten, nach traditionellen Rezepten und Methoden, die dann in amerikanischen, französischen, aber auch in lokalen Eichenfässern aus Widin vergoren und abgelagert werden. In den vergangenen Jahren konnten diese Weine zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland gewinnen. Wenn Sie diese Gegend besichtigen, sollten Sie auch dem Naturpark Wratschanski Balkan einen Besuch abstatten, wo Sie eine Wander- oder Radtour unternehmen können. Wahre Weinliebhaber sollten außerdem das Volksfest Von Timok bis Iskar - Auf den Spuren der Thraker nicht verpassen. Dieses dreitägige Fest findet jeden September in der Stadt Belogradtschik statt. Der eindrucksvolle Festzug führt von der Kaleto-Festung bis zum Panairischte-Platz. Die Festlichkeiten umfassen das antike Willkommensritual der Thraker – sog. Waztliane, aber auch Weinproben, orphische Tänze und eine Veranstaltung zu Ehren der mystischen Göttin Bendida. Wir empfehlen Ihnen, eine Fünf-Tage-Weinreise von Sofia zum Bezirk Widin und zum Kreis Dolj (Südwest-Rumänien) zu unternehmen, und sich dabei Zeit dafür zu nehmen, die Magura-Höhle, Belogradtschik, Widin, sowie Calafat und Krajowa (Craiova) in Rumänien zu besichtigen (Tel. +359 2 9515259).
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