Narona und Vid

Das Neretva-Tal (griechisch: Naron, lateinisch: Naro) ist eine natürliche Verbindung zwischen dem Adriatischen Meer und dem Hinterland der Adriaküste....

Stadt:

Land: Kroatien

Im 4. Jahrhundert v. Chr. errichteten griechische Kolonisten am Neretva-Fluss, an einem Berghang 58 Meter über dem Meeresspiegel einen Handels-, Umschlag- und Marktplatz (griechisch: emporion). Damit schufen sie die Voraussetzungen für einen reibungslosen Waren-Export nach Illyrien, da das Neretva-Tal eine natürliche Verbindung zwischen dem Adriatischen Meer und dem Hinterland der Adriaküste bietet. Der Name Narona kommt wahrscheinlich vom Verb „náron”, in der Bedeutung „fahren”. Zum ersten Mal erreichten die Römer Narona in 156 v. Chr. und dann 135 v. Chr. Die endgültige Eroberung durch die Römer erfolgte jedoch erst 33 v. Chr. durch Octavian, den späteren Kaiser Augustus. Als römisches Emporium (Handelsplatz, Handelszentrum) wurde Narona zu einem von drei conventus-Zentren in Dalmatien, später zum Munizipium und schließlich zur Kolonie – Colonia Julia Narona. Während die Stadt als Munizipium (Municipium) noch von Rom abhängig war, erhielt sie als Kolonie (Colonia) einen höheren Status – als Bürger einer Kolonie genossen deren Einwohner nämlich römisches Bürgerrecht. In der Folgezeit entwickelte sich Narona zum Verwaltungszentrum der ganzen Region.

Bei mehreren Ausgrabungen zwischen 1877 und 1997 wurden in Narona Überreste von Bauwerken und zahlreiche Artefakte gefunden: ein Forum, etliche Mosaiken, mehrere Tempel (Jupiter, Asklepios, Mercurius, Mars, Fortuna, Diana, Neptun und Demeter gewidmet), der Kopf einer Marmor-Statue des Kaisers Vespasian, Bäder und wahrscheinlich auch ein römisches Theater. Die ausgegrabenen Gegenstände sind heute im Archäologischen Museum Narona ausgestellt, dem ersten In-Situ-Museum in Kroatien. Es wurde 2007 auf der Stelle gebaut, wo sich im antiken Narona der Augustus-Tempel befand. Dieser Tempel wurde im Jahre 10 n. Chr. gebaut und erst 1996 entdeckt. Ein Archäologen-Team aus dem Archäologischen Museum Split unter derLeitung von Emilio Marina konnte dort 16 Marmor-Statuen von römischen Kaisern und von Verwandten des Kaisers Augustus finden. Eine monumentale Augustus-Statue war dabei ganze 3 Meter hoch! Der Augustus-Tempel wurde im 4. oder im 5. Jahrhundert n. Chr. zerstört. Das Museum beherbergt heute alle Artefakte und Statuen, die hier gefunden worden sind – einige sind auch im Innenhof des Museums ausgestellt. Führungen werden auf Kroatisch und auf Englisch angeboten. Neben dem Museum selbst kann auch der Archäologische Park besichtigt werden, mit zahlreichen Gräbern, dekorativen Skulpturen und mit einem Boden-Mosaik.

Bei weiteren Ausgrabungen in der Oberen Stadt (kroatisch: Gornji grad) und in der Unteren Stadt (kroatisch: Donji grad) wurden die alten Stadtmauern aus dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Ursprünglich wurden sie im typischen hellenistisch-illyrischen Stil errichtet, um dann zur Zeit der Markomannenkriege (166-180 n. Chr.) erneuert zu werden. Die zwei runden Türme am Haupttor mussten entfernt werden, als die Stadt im Südosten expandierte. An der nördlichen Stadtmauer wurden sechs Türme gefunden, aber auch das neue Stadttor, die sich an der Straße von Narona nach Salona befand. An der südwestlichen Stadtmauer wurden vier Türme und zwei römische Inschriften gefunden.

Wenn man die Stadtmauern von Narona besichtigt, sollte man den 1825-1851 gebauten Ereš-Turm keinesfalls vergessen. Dort befinden sich 40 lateinische und 2 kroatische Inschriften und andere hochinteressante Funde. Des Weiteren sind dort ein Cippus (Grabstein), zwei Männer-Torsos aus Kalkstein und Teile eines frühchristlichen Altars zu sehen.

Die archäologische Stätte Erešove Bare befindet sich in einem Sumpfgebiet Namens Bare, westlich der Unteren Stadt von Narona, und kann bei der Besichtigung von Mauern in der Unteren Stadt ebenfalls besucht werden. Dort befinden sich zwei interessante Villen: eine Villa rustica aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und eine Villa aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Auf der Stelle, wo heute die St.-Veit-Kirche (30 x 25 m) steht, wurde im 5. Jahrhundert eine christliche Kirche errichtet, die für die Verbreitung des Christentums im Hinterland eine wichtige Rolle gespielt haben muss. In einem Anbau im nördlichen Teil dieser Kirche befand sich eine Taufkapelle, die so konstruiert war, dass sie die sog. Taufe durch Untertauchen (Immersion) ermöglichte. Die Kirche wurde im 7. Jahrhundert zerstört. Im 14. und 15. Jahrhundert entstand hier ein mittelalterlicher Friedhof. Die heutige St.-Veit-Kirche wurde im 17. Jahrhundert errichtet.

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