Die römische Siedlung Sarmizegetusa („Festung auf dem Gipfel des Hügels“) sollte man nicht verwechseln mit der Sarmizegetusa Regia, dem antiken Stützpunkt des dakischen Königreichs (und UNESCO-Welterbestätte), die 40 km nordöstlich liegt. Der Aufstieg von Ulpia Traiana Sarmizegetusa begann unmittelbar nach der entscheidenden Schlacht von Sarmizegetusa (106 n. Chr.), welche das Ende der Dakerkriege bedeutete, die am 25. März 101 n. Chr. begannen. Trajans Legionen benutzten auch die neue Donaubrücke, die von Apollodorus von Damaskus errichtet wurde, und vernichteten das königliche Bollwerk. Der dakische König Decebalus entging der römischen Gefangenschaft, indem er Selbstmord beging. Der Sieg über Decebalus und sein Freitod sind auf der Trajanssäule, die sich in Rom befindet, dargestellt.
Würfelspiel
Das Archäologische Museum von Sarmizegetusa besitzt in seiner Sammlung einige Ausstellungsstücke, die auch für Kinder interessant sind. Dazu gehören Spielwürfel, die so angefertigt sind, dass es leicht möglich ist, die Mitspieler zu betrügen. Ausgestellt ist auch eine Spardose aus Ton, woraus ersichtlich ist, dass das Geldsparen in Sparschweinen eine lange Tradition hat.
Die Neuorganisation und Umstrukturierung der neuen römischen Provinz Dakien machte eine neue Hauptstadt erforderlich. Ulpia Traiana Sarmizegetusa entwickelte sich aus einem kleinen Kastell (castrum) und dem Lager der Legion IV Flavia Felix, das sich an einem strategisch wichtigen Standort befand - in der Nähe des Eisernen Tors. Diese Stellung wurde wegen ihrer militärisch und wirtschaftlich wichtigen Position gewählt. Der römische Senat feierte die Stadtgründung durch die Prägung neuer Münzen. Unmittelbar danach wurde der neuen Haupstadt der Status der Koloniestadt verliehen. Trajan zu Ehren gab Kaiser Hadrian der neuen Stadt den Namen Colonia Ulpia Traiana Augusta Dacica Sarmizegetusa. Dem bereits ausgebauten, 33 Hektar großen, ummauerten, rechteckförmigen Stadtgebiet (500 x 600 Meter) wurden weitere 50-80 Hektar angegliedert (extra muros), auf denen sich öffentliche Denkmäler, Häuser, Gräber und Tempel befanden. Die Legion wurde nach Apulum (Alba Iulia) verlegt und Ulpia Traiana Sarmizegetusa wurde zum zivilen Lebensmittelpunkt mit 25.000 Einwohnern, weitaus mehr als heute im gleichnamigen Dorf leben (1300 Einwohner). Das Amphitheater war eines der eindrucksvollsten Gebäude jener Zeit. Errichtet wurde es während der Herrschaft von Kaiser Antonius Pius (um 160 n. Chr.), später kämpften hier Gladiatoren und wilde Tiere vor 5000 Zuschauern. Dies war das einzige römische Amphitheater in Dakien und im heutigen Rumänien. Nach 271 n. Chr., als die Römer aus Dakien abzogen, wurde das kreisförmige Bauwerk mit Grabsteinen umsäumt, um die übrig gebliebenen Zivilisten zu beschützen, die sich vermutlich im Laufe der Zeit mit der lokalen dakischen Bevölkerung vermischt haben. Der Tempel Liber Pater und der Tempel der Göttin Nemesis, die Asklepios- und Hygieia-Heiligtümer sowie der Große Tempel (43,6 x 34 Meter) aus dem 2. Jh., die nach den Markomannenkriegen gebaut wurden, waren die größten Tempel im römischen Dakien. Hier wurden auch zwei Glasbläsereien entdeckt. Nach der Besichtigung der Nekropole sollten Sie sich zum imposanten Praetorium procuratoris begeben, dem Sitz des für Finanzen zuständigen Prokurators von Dakien, gelegen an der Cardo Maximus, der Hauptstraße bzw. in der Nähe des Nordtors. An dieser Stelle haben Archäologen der Universität Klausenburg 2013 neue Ausgrabungsprojekte begonnen. Nach der Ausgrabungsstätte und der Getreidekammer (horreum) gelangen Sie zum Forum vetus (Altes Forum) mit seinem monumentalen Eingangstor, dem Tetrapilum (vierfacher Triumphbogen).
Das Archäologische Museum befindet sich gegenüber dem Tetrapilum. Es wurde 1924 eröffnet und zwischen 2006 und 2010 renoviert. Die Wiedereröffnung fand am 18. September 2010 statt, zu Kaiser Trajans Geburtstag. Im Museum kann man die neue Ausstellung über experimentelle archäologische Rekonstruktionen römischer Militäraustattung, Schmuck und Keramik besuchen. Unter den 30.000 Ausstellungsstücken ist der Kopf der Medusa zweifellos eines der herausragendsten. Von den neuesten Ausgrabungen erhofft man sich neue Erkenntnisse über den Eingangsbereich des Forums.DANUBE.TRAVEL kontrolliert nicht die von anderen Nutzern und/oder Besuchern generierten Inhalte, noch stellt dieser Inhalt eine Stellungnahme, Meinung, Empfehlung oder eine Wertung von DANUBE.TRAVEL dar. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Nutzungsbedingungen der DANUBE.TRAVEL-Website.